Ich stelle mich Ihnen passend zum Thema "märchenmäßig" vor.

Es war einmal ein verspieltes Mädchen, das auf einem kleinen Bauernhof in der Oberpfalz aufwuchs. Da die Eltern arm waren und Tag und Nacht arbeiten mußten, war das kleine Mädchen sich selbst überlassen. Es machte sich auf und erkundete die kleine Welt. Die Tiere waren gute Begleiter. Die Gänse waren dem Kind anvertraut und dies war ein erster Vertrag zwischen ihm und der Welt. Da Gänse sehr eigensinnig sind, mußte sich das Kind anstrengen, um die Schar auf die Wiese und sicher nachhause zu bringen. Die Mutter brauchte die Hilfe des Kindes bei ihrer schweren täglichen Arbeit. Dadurch bekam die Welt ein sehr ernstes Gesicht. Und doch fand das Kind Zeit für die andere Seite dieser Welt – es spielte mit Steinen, Wurzeln, Lehm, Fröschen und Blindschleichen. Es schlief unter der Sonne an der Seite des vertrauten Hundes. Es war im Wald geborgen und kannte jede Biegung und Lichtung. Als es knapp 4 Jahre alt war, hat es sich im Wald verlaufen. Es war eine große Aufregung in der Stadt. Die Feuerwehr, die Polizei, die großen Schulkinder und sogar die amerikanische Besatzung durchkämmte die Wälder. Zufällig fanden bei Nachtanbruch Waldarbeiter das kleine Mädchen schlafend unter einen Baum und brachten es zum nächsten Einödhof. Am nächsten Tag hörten die Eltern von dieser Rettung und die ganze Stadt freute sich. Das kleine Mädchen hat den Schutz des Waldes erfahren – es liebt auch heute noch das leise Rauschen in den Wipfeln. Es fühlt sich im Wald zuhause wie in einem grünen Meer. Angst hat das Mädchen nicht in dieser vertrauten und doch geheimnisvollen Welt. Es ist gewöhnt an mächtige Tiere, an dunkle Keller, an sengende Hitze und bedrohliche Gewitter – es ist gewöhnt an merkwürdige Menschen und merkwürdige Gewohnheiten. Das Mädchen kann in dieser Welt auch die eigenen merkwürdigen Wege gehen – es spielt versunken in sich und niemand stört dieses Spiel durch zuviel Fragerei. Das Kind hat einen großen unantastbaren Spielraum, den niemand infrage stellt, den niemand in Ordnung bringt. Dieser Spielraum ist für andere unsichtbar und für das Mädchen immer offen. So hat es in dieser ernsten Welt eine Welt eingerichtet, in der es das andere erfahren konnte, das was hinter dem harten Leben verborgen ist. Kinder finden immer einen Weg in diese geheimnisvolle Welt. Das Mädchen wuchs heran und verließ als es 16 Jahre alt war diesen Ort, um in einer anderen Stadt in die Schule zu gehen. Diese geheimnisvolle Welt hat es in sich mitgenommen und in schweren Zeiten Zuflucht und Erholung gefunden.
Diese geheimnisvolle Welt hat sich mit ihm zusammen verändert. Viele Fragen taten sich in dieser inneren Welt auf, um die äußere Welt zu begreifen und zu verstehen.
Die erwachsene Frau ging auf Kinderpfaden diesen Fragen nach. Sie malte diese Fragen – sie begegnete sich dabei selbst und sie sann darüber nach. Sie tat dies wie das Kind es damals tat – ohne zu zögern, ohne zu zweifeln, so als sei die Aufgabe vollkommen leicht.

So begann ich Märchen zu begreifen, das Leben hinter dem Alltag zu erspüren und beidem, der inneren Welt und der äußeren Welt eine Verbindung zu geben. Beide sind eins und doch wieder zwei.

Ich bedanke mich bei meinem Mädchen, das mich so treu durch diese Reise begleitet hat und so hoffe ich, ein kleines Stück weiter mit mir gehen wird.