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1. Ausgangssituation
2. Wann entsteht und wie arbeitet die Leistungsfunktion
5. Die Konsequenz aus dem Mißbrauch für das Opfer
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Bedürfnis und Absicht des Täters Dem Täter entspricht im Märchen das männliche Paar, der arme Müller und der goldgierige König. Innerlich ist dieser verarmt und will sich aufwerten- er will bewundert werden. Es geht um das unbefriedigte oder übersteigerte Bedürfnis nach Anerkennung, das sich der Täter gewaltsam erfüllt. Übertragung der Bedürfnisbefriedigung auf das Opfer Das Kind wird mit Kompetenzen belegt, die den Bedürfnissen des Täters entsprechen. In den Augen des Täters hat das Kind dann die Fähigkeit, seine Erwartungen zu erfüllen. Der Täter stellt danach seine sog. berechtigten Ansprüche an das kompetente Kind. Märchensequenz: Der Müller bietet dem König seine Tochter an Abhängigkeit des Opfers Um diese Übertragung durchführen zu können, muß sich das Opfer in einer großen Nähe zum Täter befinden. Es muß in direkter Abhängigkeit zu ihm stehen und darf keine Ablehnungsmöglichkeiten haben.- der Täter hat Autorität. Dazu eignet sich besonders ein entwicklungsbedingtes Abhängigkeitsverhältnis, das emotionale Abhängigkeit einschließt. Kinder erfüllen diese Voraussetzungen. Märchensequenz: Die Müllerstochter soll Stroh zu Gold spinnen Sexueller Mißbrauch an Kindern ist ein Gewaltphänomen. Es geht nicht nur um die Befriedigung des sexuellen Bedürfnisses, sondern um das Bedürfnis des Täters, sich der Person soweit als möglich, äußerlich und innerlich, zu bemächtigen. Märchensequenz: Die Müllerstochter verspricht Rumpelstilzchen ihr Kind. |
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2. Wie entsteht und arbeitet die Leistungsfunktion Rumpelstilzchen? | |
Bei der Einforderung der Erwartungen in Form von Grenzüberschreitungen kommt das Kind in eine ausweglose und wehrlose Situation. Die Müllerstochter wird Königin Die Ausgangssituation für sex. Mißbrauch ist geschaffen. |
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3. Täter und Tat | |
Steigerung des Anerkennungsbedürfnisses Mit der Schaffung der Ausgangssituation kommt eine Lawine ins Rollen. Die Zuschreibungen und Anforderungen des Täters werden immer größer, analog der Einstellung des Königs im Märchen eine reichere Frau find ich nicht. Die Bedürfnisbefriedigung findet kein Ende, sie hat Zwangscharakter angenommen. Das Kind sitzt in einer Falle. Märchensequenz: Rumpelstilzchen holt immer wieder das Kind der Königin Die Absicherungen des Täters das Versteck der Tat Mißbrauch eines Tabus - Verwirrung des sozialen Umfelds durch den Täter Durch die Wahl der sexuellen Basis hat der Täter die tabuisierte Verbindungsmöglichkeit zwischen ihm und dem Kind gefunden. Die sexuelle Ebene eignet sich hervorragend für die Strategie des Täters, denn dieses Thema unterliegt weitgehend einem strengen Tabu. Bis vor ca 2o Jahren war Sexualität insgesamt ein strenges Tabu. Bei Bekanntwerden einer Tabu- Tat muß das Opfer mit Bestrafung in Form von Scham und Schande und Ablehnung rechnen. Das Tabu wird von dem Täter mißbraucht und als Verstärkung seiner Strategie eingesetzt. Das geheime Tabu-Bündnis zwischen Täter und Opfer verstärkt die Beziehung gegenüber anderen Beziehungen. Inzest betrifft und zerstört langsam aber sicher das gesamte Familiensystem in seinem Beziehungsnetz. Es verwirrt und verstrickt die Beteiligten und läßt Handlungen und Absichten nicht mehr zuordnen. Andere Beziehungen leiden unter der Dominanz der Opfer - Täter- Beziehung. Märchensequenz: Rumpelstilzchen bereitet sein Festmahl vor |
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4. Die Eigendynamik der Tat | |
Rumpelstilzchen, die Leistungsfunktion des Kindes wird zum Mittäter. Das Opfer übernimmt auf Grund seiner anfänglichen Leistungsbereitschaft die direkte Verantwortung für die Tat und entlastet damit den Täter. So ist es durch den Positionswechsel vom Täter aus auch gedacht. Märchensequenz: Ach wie gut, daß niemand weiß, daß ich Rumpelstilzchen heiß ... Die Tat übernimmt für den Täter die Bedrohung des Opfers. Die Tat gewinnt nun Einfluß auf das zukünftige Leben des Kindes. Sie richtet sich gegen das Opfer. Der Nutzen aus der Tat für den Täter Er besetzt und besitzt eine Person und fühlt sich dadurch stark und wichtig. Er erzwingt sich die Konzentration des Kindes auf seine Person. Er ist Mittelpunkt im Leben des Opfers. Er fühlt sich dadurch aufgewertet und kann sich selbst in dieser Wertigkeit akzeptieren. Märchensequenz: Etwas Lebendiges ist mir lieber als alle Schätze dieser Welt. |
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5. Die Konsequenz aus dem Mißbrauch für das Opfer Entstehung einer Krise |
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Die Tat unter der oben geschilderten Verantwortungszuordnung zum Opfer fordert ihren Preis. Selbst wenn der Täter aus irgendwelchen Gründen auch immer vom Opfer abgelassen hat, empfindet es die Erfahrung bedrohlich. Die ständigen Schuld- und Schamgefühle verhindern eine positive Lebensgestaltung. Die Betroffenheit des Opfers wird durch das zeitunabhängige Tabu ständig aktiviert. Das Opfer wird ständig an die Tat erinnert und es wird ins Geschehen zurückgedrängt. Es fühlt sich festgehalten in seiner Vergangenheit. Es lebt keine Gegenwart und hat keine Zukunft ohne diese Erinnerung. Die Vergangenheit bleibt lebendig Veränderung ist fast nicht möglich. Märchensequenz: Die Königin hat Rumpelstilzchen vergessen und plötzlich taucht es auf ... Die Krise Schwere Schuldgefühle, Depressionen, Krankheiten, Selbstzerstörungsmechanismen greifen von innen die persönliche Existenz an. Die Sehnsucht nach Veränderung/ Befreiung wächst. Märchensequenz: Rumpelstilzchen will das Kind holen und die Königin will es behalten. In dieser extremen Krisenspannung liegt die Chance zur Veränderung der Tat - Dynamik. Die Person findet durch die schmerzliche Krise wieder Zugang zu sich selbst und spürt ihre lebensbedrohliche Lage. Das vom Täter genommene und besetzte Einfühlungs- und Leistungsvermögen kann durch und in dieser Krise zurückgenommen werden. Es wird dringend gebraucht für einen Weg aus dieser Krise. Märchensequenz: Rumpelstilzchen gibt den Auftrag, seinen Namen zu finden, um das Leben des Kindes zu retten. |
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6. Die Klärung der Tat. | |
Entdeckung des Täters und Zuordnung der Tat Das bedeutet, die Tat muß dringend hinterfragt werden. Die Tat, ihr Organisator und seine verdeckte Strategie müssen benannt werden. Die Verantwortung für die Tat muß neu zugeordnet werden. Die Leistungsbereitschaft des Opfers und das kindliche Einfühlungsvermögen müssen von der Tat getrennt werden. Die eindeutige Zuordnung der Verantwortung für die Tat zum Täter kann das Opfer von der Tat distanzieren. Märchensequenz: Der Bote findet das Versteck des Rumpelstilzchens |
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7. Identitätsproblem des Opfers - Neubeginn | |
Die Strategie des Täters hat das psychische Leben des Opfers grundlegend zerstört. Märchensequenz: Erfunden/ Ist das Kind der Königin lebensfähig? |
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8. Gewinn aus diesem Prozeß | |
Die Spiegelung am Ende des Märchens über das königliche Kind verschlüsselt die neuen Möglichkeiten. |
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